Rallye-Lexikon
Rallye-Lexikon
Gemeinsam erstellen Fahrer und Beifahrer während der Recce (von Recconaissance, Aufklärung) dem so genannten Training vor der Rallye den auch Gebetbuch genannten Aufschrieb. Dieser enthält die Beschreibung der zu fahrenden Sonderprüfung, also neben Geschwindigkeits- und Entfernungsangaben auch nähere Charakterisierungen der Kurven und Fahrbahnoberflächen, topographische Besonderheiten wie Sprungkuppen oder Brücken, mögliche Hindernisse wie Steine in der Innenkurve oder auch Orientierungshilfen für den Bremspunkt kurzum alles, was ein Fahrer wissen muss, um auf der WP so schnell wie möglich fahren zu können. Dabei ist ihm der Copilot mit seiner Ansage stets ein bis zwei Kurven voraus.
Die Veranstalter der Rallies erstellen dies als erstes Dokument - darin werden alle notwendigen Erstinformationen zur Rallye für die Teilnehmer bekannt gegeben.
Jeder Teilnehmer einer Rallye muss über die Startrampe fahren - von hier an, muss alles lt. Reglement und vorgegebenen Zeitplan laufen - offizieller Start für alle Beteiligten.
Der Navigator auf dem Beifahrer-Sitz, der laufend über Funk den Streckenverlauf und die Streckenbedingungen durchgibt.
Dank der immer widerstandsfähigeren Rallye-Reifen kürzen die Rallye-Profis in Kurven maximal ab das heißt, sie beziehen Gräben oder auch Seitenstreifen in den Innenkurven in die Ideallinie mit ein, um den Kurvenradius zu vergrößern. Damit schaufeln sie aber auch jede Menge Dreck und Steine auf die Straße, so dass spätestens ab dem zehnten Starter ehemals tadellos saubere Asphaltkurven eher an Schotterwege erinnern.
Klassischer Fahrzustand eines Rallye-Autos: Es rutscht quer, also übersteuernd, in die Kurven hinein. Dies ermöglicht es dem Fahrer einerseits, früher wieder aufs Gas gehen zu können, lässt ihm andererseits aber auch mehr Spielraum zum Reagieren, falls er in der Kurve auf eine unerwartete Situation (siehe Cut) treffen sollte.
Stempelkontrolle am Ende einer Wertungsprüfung: Sie protokolliert, dass der Teilnehmer die Wertungsprüfung erfolgreich beendet hat.
Erstreckt sich in der Regel über jeweils einen Rallye-Tag und umfasst eine zuvor definierte Gruppe von Prüfungen. Am Ende einer Etappe fahren die Rallye-Autos ins Parc fermé oder auch zum Regrouping.
Die FIA ist der Dachverband für den Weltmotorsport und der Verband aller weltweiten Automobilclubs.
Wer bei einer Rallye als Sieger über die Zielrampe fährt, ist noch längst nicht aus dem Schneider. Nach der Zielankunft steht nämlich erst noch die Nachuntersuchung an, zumindest für die erfolgreichsten Teams. Bei internationalen Wettbewerben lassen die Technischen Kommissare dazu normalerweise die Fahrzeuge der drei Erstplatzierten im Gesamtklassement sowie der Gewinner der einzelnen Klassen antreten. Kontrolliert werden Gewichte, Abmessungen und Formen verschiedener Fahrzeugteile. Häufig wissen die Kommissare schon vorher genau, wo sie suchen müssen. Entweder weil ein Team allzu auffällig geworden ist – z. B. durch im Laufe einer Rallye dramatisch zunehmendes Tempo –, oder weil die Konkurrenz einen Tipp gegeben hat. Haben die Techniker eine Trickserei entlarvt, melden sie den Fall an die Sportkommissare, die daraufhin über eine Strafe entscheiden. In den meisten Fällen wird der betroffene Fahrer aus der Wertung ausgeschlossen, je nach Schwere des Vergehens kann er außerdem auch noch seine Rennlizenz für einen bestimmten Zeitraum verlieren. Ist er selber nicht für die Technik seines Fahrzeugs verantwortlich – z. B. bei Werksautos –, wird zusätzlich das Team bestraft.
Offizielle Anmeldung eines Rallye-Autos bei der Sporthoheit FIA. In der Homologation werden alle maßgeblichen technischen Eigenheiten penibel definiert und festgehalten, denn sie dient künftig bei allen Technischen Abnahmen vor und während der Rallye den Technischen Kommissaren als Grundlage.
Österreichische Rallyestaatsmeisterschaft
Oberste nationale Sportkommision - sozusagen die höchste Kommission in Österreich für den Motorsport - geben das Reglement vor, sind für Kontrollen hierzu zuständig, behandeln Proteste, vergeben Strafen etc..
Parkbereich für Rallye-Autos, in dem sie weder von Teams noch Fahrern angerührt werden dürfen. Regelt während der Veranstaltung das Einhalten der Service-Zeiten und stellt nach dem Überqueren der Zielrampe sicher, dass das Fahrzeug bis zum Ende der Protestfrist für die Technischen Kommissare in dem Zustand kontrollierbar bleibt, in dem es die Rallye bestritten hat.
Einführung einer Punktevergabe für die drei schnellsten Crews mit 3-2-1 Bonuspunkten der sogenannten Power-Stage. Die Power-Stage ist eine kürzere, möglichst publikumsfreundlich ausgetragene, in der Regel als Abschluss der Veranstaltung stattfindende, einmal pro Rallye ausgeführte Wertungsprüfung.
Teams, die wegen eines Unfalls oder Defekts vorzeitig ausscheiden, können dank dieser Regel am nächsten Tag wieder an den Start gehen und sind genauso punkteberechtigt wie jene Fahrer, die alle Wertungsprüfungen absolvieren.
International: Allerdings bekommen sie pro Wertungsprüfung, die sie aufgrund ihres Ausscheidens verpasst haben, zusätzlich zur Fahrtzeit des jeweils Klassenbesten eine Zeitstrafe von fünf Minuten angerechnet. Sollte nur die letzte Prüfung eines Rallye-Tages verpasst werden, wird eine Strafe von zehn Minuten angerechnet. Während der jeweils letzten Etappe ist Rally2 nicht möglich. Außerdem wendet zum Beispiel die Rallye Monte Carlo die Rally2-Regelung überhaupt nicht an.
Die Rallye [ˈrali; schweiz. das Rallye] ist ein Wettbewerb im Motorsport, der teilweise über mehrere Tage (Etappen) verteilt auf normalen Straßen oder auf Feld- und Waldwegen ausgetragen wird. Anstatt wie bei Rennen auf einer Rundstrecke „immer nur im Kreis“ zu fahren und um Positionen zu kämpfen, tragen die Rallye-Teilnehmer Wertungsprüfungen (WP) auf abgesperrten Strecken (von Punkt A nach Punkt B) aus, wobei sie einzeln meistens im Minutenabstand starten. Die Wertung beruht auf der Summe der WP-Fahrzeiten. Zu den WPs gelangen die Teilnehmer über Verbindungsetappen im öffentlichen Straßenverkehr. Es kommen deswegen auch nur straßenzugelassene Autos zum Einsatz.
Rallye (engl. auch Rally) ist der im Deutschen und international aus dem Englischen übernommene Begriff, der am besten mit Zusammenkunft übersetzt wird (to rally). Der Duden definiert Rallye aber auch noch als Autosternfahrt.
Wer hier patzt, hat schon verloren! Vor einer Rallye ist es den Teams gestattet, zwei Mal über eine Wertungsprüfung zu fahren und ihren Aufschrieb zu erstellen. Wo es im Detail entlanggeht, verrät ihnen dabei das Roadbook. Während des Trainings – der Insider spricht hier vom Recce als Abkürzung des englischen Begriffs „reconnaissance“ – darf je nach Gegebenheit nicht schneller als 30 bis 90 km/h gefahren werden. Dabei muss der Fahrer dennoch einschätzen können, wie schnell er später an einer Stelle fahren kann, ohne abzufliegen. Das ist die hohe Kunst des Rallye-Fahrens.
Im Zeitplan der Rallye vorgesehene Zeitpolster, in denen die Teilnehmer zum Beispiel vor der Einfahrt in den Service-Bereich in einer Parc fermé-ähnlichen Zone stehen. Das Regrouping nach einer Etappe bedeutet, dass die Teams gemäß der neuen Startreihenfolge die nächste Etappe in Angriff nehmen.
Dies ist der Weg außerhalb der Sonderprüfungen - von Ziel der SS bis zum Start der nächsten Prüfung oder vom bzw. bis ins Service. Führt durch den normalen Straßenverkehr. Dort gelten für alle Rallye-Teilnehmer die gleichen Verkehrsregeln wie für alle übrigen Autofahrer auch. Zuwiderhandlungen werden empfindlich bestraft und können schnell den Wertungsausschluss nach sich ziehen.